Warum Salzbatterien so sicher sind

Brandmeldungen um Lithium-Ionen-Batterien häufen sich zusehend. Hersteller ziehen Produkte zurück oder stellen Teilbereiche der Batterieherstellung ein. Verständlich, dass die Nachfrage nach alternativen Batterie-Technologien steigt.

Haben Sie schon mal versucht Salz zum Brennen zu bringen? Es wird Ihnen nicht gelingen. Denn erst bei 800 Grad Celsius verändert Salz seinen festen Zustand ins Flüssige. Und dann brennt es noch immer nicht.

Intrinsich sicher: die Salzbatterie

Ursprünglich wurde die Natrium-Nickel-Batterie von Daimler-Benz unter dem Projektnamen ZEBRA-Batterie Ende des letzten Jahrhunderts in Südafrika für die Automobilindustrie entwickelt. Dabei durchlebte diese Batterie sämtliche Crash-Tests des hohen Standards der Automobilindustrie: Verschiedene Unfall-Crashs bis hin zu Schusstests mit scharfer Monition. Resultat: völlig sicher!

Die Salzbatterie brennt nicht, kann nicht explodieren, gast nicht aus und reagiert weder mit Wasser noch mit Sauerstoff.

Der Zellenaufbau bringt ein Plus an Sicherheit

Die Aussenhaut einer Salzbatteriezelle besteht aus Stahl. Stahl ist hart und dennoch weich, bzw. biegbar und kann nachgeben. Wird der Stahl deformiert, beschädigt oder durchbrochen, wird der dabei entstehende Druck über die flüssige Elektrode an die spröde brüchige Keramik, dem Separator, weitergegeben. Diese Keramik bricht unmittelbar! Dabei laufen die beiden flüssigen heissen Elektroden innerhalb der Zelle ineinander, kristallieren sofort und kühlen aus. Während dieser blitzschnellen Aushärtung entsteht ein Dampf. Diese Rauchentwicklung ist ungiftig und kann auch nicht verhindert werden – im Gegenteil, diese sollte nicht unterbunden werden, da dieser Dampf eine Reaktion der Auskühlung ist. Da die Reaktion sehr schnell abläuft, kann auch nichts von der heissen Schmelze auslaufen.

Für die Installation von Salzbatterien ist keine besondere Brandschutzmassnahme erforderlich. Das spart nicht nur Aufwand, sondern auch einiges an Kosten.

Perfekt isoliert, wie eine Thermoskanne

Mit einer kleinen Prise Aluminium wird der Salz-Schmelzpunkt von 800 Grad Celsius auf die Betriebstemperatur von 250-350 Grad Celsium heruntergeholt. Diese noch immer hoch erscheinende Temperatur ist ungefährlich, denn die Salzbatterie ist hervorragend isoliert. Vom heissen Tee in einer Thermoskanne spüren Sie aussen auch nichts. Ebenso ist das mit der Salzbatterie. Sie ist aussen handwarm – man kann auf ihr noch nicht mal ein Spiegelei garen.

Abstrahlwärme sinnvoll nutzen

Die leichte Wärmeabstrahlung der Salzbatterie kann man sogar noch geschickt nutzen. Die Installation eines Salzbatteriespeichersystems in einem Wäschetrockenraum spart Heizkosten für diesen Raum. Ebenso sinnvoll ist die Installation neben einem Wärmepumpenboiler, der das Wasser langsamer abkühlen lässt als in einem nicht beheizten Raum.